30. Tag: DAS HÄSSLICHE ENTLEIN…
manchmal braucht es eine Weile, bis wir die wahre Schönheit erkennen. Oftmals urteilen wir viel zu schnell und nach sehr oberflächlichen Kriterien. Davon handelt ein Märchen von Hans Christian Andersen, bei dem ein Schwanenei versehentlich in das Nest einer Entenmutter gerät. Das Schwanenküken ist häßlich und tollpatschig und wird von allen herumgestoßen, bis es nach dem Winter plötzlich zu einem schönen und stolzen Schwan herangewachsen ist.
(Kopenhagen, Sønderboulevard)
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29. Tag: Christiania, ein gesellschaftliches Experiment
29. Tag: CHRISTIANIA, EIN Gesellschaftliches EXPERIMENT
Auf einem ehemaligen Militärstützpunkt gründeten 1971 ein paar Idealisten, die von einem alternativen Lebensmodell träumten, den Freistaat Christiania. Die Bewohner waren Hippies, Hausbesetzer, Künstler und viele Außenseiter, die sonst keinen Platz mehr in der Gesellschaft fanden. Christiania sollte ein Ort für Leute sein, die vom ewigen Konkurrenzkampf die Nase voll hatten und daran glaubten, dass ein anderes Lebensmodell möglich sein müsse. Viele Male stand dieses soziale Experiment kurz vor dem Aus, doch immer wieder kämpften die Bewohner dafür, ihren Traum von Freiheit und Selbstbestimmung zu verteidigen.
Vielleicht gehören die Dänen ja deshalb zu den glücklichsten Menschen der Welt, weil sie zu solch einer Toleranz fähig sind, andere Lebensmodelle akzeptieren und diese sogar als Bereicherung für ihre Gesellschaft ansehen.
(Vor dem Eingang nach #Christiania, Kopenhagen)
28. Tag: Vögel essen
28. Tag: VÖGEL ESSEN
Ich fragte mich, ob ich in Kopenhagen, wo ich die nächsten Tage verbringen werde, auf Street Art stoßen würde. Ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs entdeckte ich dieses junge Mädchen, das mich an die traurigen Märchen von Hans Christian Andersen erinnert. Sie hat einen melancholischen Blick und trägt einen bunten Vogel im Mund, über ihre Schulter hängt ein dicker geflochtener Zopf. Sie wirkt so als wäre sie aus einer anderen Zeit. Sofort sah ich Gerda aus der Schneekönigin vor mir, die sich traurig auf die Suche nach ihrem geliebten Freund Kai macht, bis sie ihn endlich findet und durch ihre Tränen sein zu Eis gewordenes Herz wieder zum Schmelzen bringt.
27. Tag: Wundervolle Penelope Cruz
27. Tag: WUNDERVOLLE PENELOPE CRUZ…
Ich habe Penelope Cruz immer für eine wunderschöne Frau, aber nie für eine gute Schauspielerin gehalten, bis ich sie zum ersten Mal unter der Regie von Pedro Almodóvar habe spielen sehen. Da habe ich begriffen, wie wichtig ein Regisseur für einen Film ist. Almodóvar bringt Penelope Cruz zum Leuchten. Ihre Rolle als Nonne in „Alles über meine Mutter“ ist so beeindruckend, dass ich mich noch nach fast 20 Jahren genau an sie erinnern kann. Aber die für mich unvergesslichste Szene ist die in der sie in „Volver“ („Zurückkehren“), einen Tango von Carlos Gardel als Flamenco Version singt. Sie interpretiert dieses Lied so wunderschön, dass ich bis heute glauben möchte, dass sie es selbst gesunden hat!
(Hotel Almodovar, Boxhagener Straße, Berlin Friedrichshain)
25. Tag: Endlich angekommen…
25. TAG: ENDLICH ANGEKOMMEN…
beim berühmten Berghain in Berlin. Ich kann nicht sagen, wie die Partys sind. Für mich wäre es einfach zu frustrierend nicht herein zu kommen, nachdem ich so lange in einer Schlange gewartet habe. Ein Freund von mir erzählte mir, dass ich auf keinen Fall an einem Wochenende hin gehen solle, weil es überfüllt von Touristen sei. Ich solle es lieber an einem Sonntagnachmittag versuchen … Die Sache ist, dass ich wirklich an Sonntagen meine Wohnung genießen! Es scheint so, als würde ich das Berghain weiterhin von außen sehen, während ich daran vorbei gehe. Eine gute Sache hat das Ganze aber: meine Fantasie wird immer angeregt werden, während ich dem Klang der Musik lausche und ich werde mir meine eigene Berghain Party in meinem Kopf vorstellen, bis ich endlich den Mut habe, mich in dieser Schlange anzustellen.
(#Berghain, Berlin Friedrichshain)